Rücken gerade, Kopf hoch und Lächeln!
Warum eine gute Körpersprache so wichtig ist
Vor der Sprache war die Körpersprache. Nichts kann das, was wir ausdrücken sollen, so gut untermalen wie unsere Gestik und Mimik. Was im täglichen Leben also schon so wichtig ist, kann im Vorstellungsgespräch auch nicht unbedeutend sein. Wer beim ersten Treffen mit dem zukünftigen Arbeitgeber also punkten will, sollte auf eine angemessene Körpersprache achten.
Noch vor dem ersten „Hallo“
Schon nach ein paar Sekunden die erste Bewährungsprobe: Der Händedruck. Der erste Eindruck zählt, und ein fester Händedruck vermittelt Selbstbewusstsein und ein sicheres Auftreten. Dazu noch eine freundliche Begrüßung und ein gepflegtes Äußeres und die ersten Sympathiepunkte sind gesammelt. Auch, wenn die Nervosität gerade zu Beginn am höchsten ist, sollte die Unsicherheit nicht auch noch durch einen kraftlosen Händedruck unterstrichen werden.
Immer den Blick aufs Wesentliche richten
Die Nervosität ist auch oft ein Hindernis, wenn es um den Blickkontakt mit seinem Gegenüber geht. Stattdessen neigen viele Bewerber dazu, beim Beantworten der Fragen aus dem Fenster oder auf den Boden zu blicken, aber auch hier gilt, die Unsicherheit hinter sich zu lassen und stattdessen den direkten Blickkontakt zu suchen. Während man erzählt zeugt das von Selbstsicherheit und bestärkt den Eindruck, dass der Bewerber überzeugt ist von sich selbst. Reine Höflichkeit ist es aber, dem Gegenüber in die Augen zu schauen, während er von sich, der zu besetzenden Position und dem Unternehmen berichtet. Dabei ist Freundlichkeit das A und O, also gerne lächeln und zwischendurch zustimmend nicken.
Die richtige Körperhaltung ist entscheidend
Ist das Gespräch erstmal am Laufen, verlieren viele Menschen leicht die Körperspannung. Dabei ist es wichtig, die Körperhaltung zu wahren, auch wenn natürlich die anfängliche Anspannung nun langsam abgefallen sein sollte. Also, Rücken gerade, Kopf hoch und lächeln! Denn das wirkt selbstsicher und sympathisch, also genauso, wie wir gerne auf unser Umfeld wirken möchten.
Wohin mit den Händen?
Schon beim Referate halten in der Schule sind die Schüler oft unsicher, was sie mit ihren Händen anfangen sollen. Das wird im Laufe des Lebens vielleicht etwas leichter, aber gerade in Vorstellungsgesprächen sollte genau darauf geachtet werden. Auf keinen Fall die Arme vor der Brust verschränken, das macht einen unsicheren, ängstlichen und abwehrenden Eindruck. Je nach Situation und Umfeld am besten einfach die Hände auf die Beine oder auf die Tischplatte legen, das erscheint viel offener. Die Gestik kann auch beim Beantworten von Interviewfragen helfen, sie untermauert das Gesagte, übertrieben werden sollte aber auch damit nicht. Wie bei dem gesamten Bewerbungsgespräch gilt auch hier: das Ganze lieber ruhig angehen lassen, nicht zu hektisch werden und mit dem Gesagten überzeugen.
Wie wirkt unsere Körpersprache auf andere? Eine wichtige Frage, die uns im nächsten Bewerbungsgespräch bestimmt im Hinterkopf herumschwirrt, also sollte sich darüber schon im Vorfeld Gedanken gemacht werden. Wie also der Blick, die Körperhaltung, die Mimik und Gestik auf unser Gegenüber wirkt, erfahren Sie hier:
Der Blick
- Augenkontakt vermeiden: Unsicherheit, Desinteresse
- Blick nach unten gerichtet: Unsicherheit, Niedergeschlagenheit
- Blick nach (schräg) oben gerichtet: Nachdenken
- Blick wandert über die Person: Einschätzen des Gesprächspartners
- Starrer Blickkontakt: Antipathie, kann feindselig wirken
- Häufiger Blickkontakt: Sympathie, Respekt
- Blickkontakt wird aus dem Weg gegangen: Desinteresse
- Zusammengezogene Augenbrauen: Misstrauen, Kritisch
- Umherschweifender Blick: Unwohlsein
- Häufiges Blinzeln: Nervosität
Hände
- Gefaltete Hände: Suggerieren Überlegenheit
- Hand vor den Mund: Das Gesagte soll zurückgenommen werden, Unsicherheit
- Hände aneinander reiben: Vorfreude, Schadenfreude, Selbstzufriedenheit
- Herumspielen mit Fingern: Unkonzentriertheit, Nervosität, Ungeduld
- Kopf auf Händen abstützen: Langeweile, Erschöpfung
- Reiben am Kinn: Nachdenklichkeit
- Verschränkte Arme: Ablehnung, Verschlossenheit, Feindseligkeit
Sitzposition
- Beine parallel und aneinandergedrückt: Anspannung, Ängstlichkeit
- Oberkörper zurückgelehnt: Desinteresse
- Breitbeiniges Sitzen: Überheblichkeit, Ignoranz
- Leicht gespreizte Beine: Offenheit, Selbstsicherheit
- Übereinander geschlagene Beine: Lockerheit, Aufmerksamkeit
- Sitzen auf der vorderen Stuhlkante: Ängstlichkeit, Unsicherheit
Die Sprechweise
- Schnelles Tempo: Impulsivität, Lebensfreude oder Unsicherheit
- Langsames Tempo: evtl. Antriebsschwäche
- Leise Stimme: Unsicherheit, Nervosität
- Kräftige, laute Stimme: Selbstsicherheit, Geltungssuchend
Das Lächeln
- Andauerndes Lächeln: Künstlich, Aufgesetzt
- Offenes Lächeln: Sympathie, Einladend
- Zeigen aller Zähne: Irritierend, Oberflächlichkeit
- Gequältes Lächeln: Unsicher, Überheblichkeit
- Anheben eines Mundwinkels: Zynismus, Arroganz