Die größten Bewerbungssünden
Der Weg zum Traumjob ist oft steinig – und dazu kommen noch etliche Fettnäpfchen, in die der Bewerber unterwegs stolpern kann. Das fängt bei den Rechtschreibfehlern im Lebenslauf an, hört bei der mangelnden Vorbereitung im Vorstellungsgespräch aber lange noch nicht auf.
Damit die üblichsten Fehler in der nächsten Bewerbung erfolgreich umgangen werden können, finden Sie hier eine Auflistung all der Patzer, mit der sich Personaler jeden Tag rumschlagen müssen.
Der Lebenslauf – Biographie auf zwei Seiten
Alles Übel geht schon im Lebenslauf los. Was hier am liebsten falsch gemacht wird, ist das Weglassen von Angaben, die für den Personaler wichtig sind – oder das Überfüllen des Lebenslaufs mit allem, was der Bewerber schon erlebt und geleistet hat. Was dabei schlimmer ist, ist schwer zu sagen, am besten also ein gutes Mittelmaß finden. Wer Angaben wie sein Geburtsdatum oder die Unterschrift vergisst, wirkt auf den Personaler leicht unachtsam und mühelos. Wer hingegen jeden gewonnenen Schulwettbewerb im Lebenslauf aufführt, wirkt sehr ichbezogen und zu sehr anpreisen sollte man sich grade im Lebenslauf wirklich nicht. Hier zählen nur die Fakten, die auch für den späteren Job wirklich relevant sind. Darum kommt ein Lebenslauf auch ohne Kommentare aus, es wird, wie das Wort schon sagt, rein stichpunktartig der Lauf des Lebens dargestellt.Wichtig sind vor allem die Schulbildung, die Berufsausbildung und natürlich vor allem die Berufserfahrung inclusive der genauen Zeiträume. Und eins sollte jedem Bewerber klar sein: Wer schummelt, fliegt raus. Lügen haben kurze Beine, nicht umsonst ist das ein so beliebtes Sprichwort, und wer schon im Lebenslauf ein paar Skills hinzuflunkert, kann auch noch nach der Probezeit die fristlose Kündigung auf den Tisch gelegt bekommen. Noch schlimmer wird es, wenn gefälschte Zeugnisse beigefügt werden, denn das kann sogar eine Anklage wegen Urkundenfälschung nach sich ziehen.
Keine Sünde, aber einfach nur peinlich? Eine E-Mail-Adresse aus der 7. Klasse. Auch hier ist es wichtig, Professionalität zu zeigen.
Das Anschreiben – Selbstdarstellung, aber richtig
Weiter geht’s im Anschreiben, auch hier drohen viele Fehler wie zum Beispiel Rechtschreib- oder Grammatikfehler – ein klares No-Go für den Leser. Auch wenn der Personaler sich fühlt wie in einer Massenabfertigung kann das nichts Gutes für den Bewerber bedeuten. Ein gezieltes Anschreiben, abgestimmt auf die Stelle, für die sich beworben wird, das ist das wichtigste am Bewerbungsschreiben. Das wichtigste ist da die korrekte Schreibweise des Firmennamens und der Adresse. Wer da schon scheitert, kann nichts Anderes erwarten, als direkt aussortiert zu werden, denn das schreit förmlich nach einem Bewerber, der zwar dringend einen Job sucht, aber dem es eigentlich egal ist, wo er arbeitet und auch nicht bereit ist, sich sonderlich gut zu informieren.
Absätze können einen bedeutenden Unterschied ausmachen, denn ein riesiger Textblock wirkt schon auf den ersten Blick abschreckend und unprofessionell, also sollte darauf geachtet werden, maximal 10 Zeilen pro Absatz zu schreiben. Genauso wichtig ist eine gewisse Varianz an Wörtern an den Tag zu legen. Zu viele Sätze, die mit Ich beginnen, deuten nicht nur auf zu viel Eigenlob hin, sondern auch auf einen Bewerber, der sich nicht gut ausdrücken kann. Gerade in Führungspositionen wird das nicht gern gesehen.
Kaum etwas ist schlimmer als nichtssagende Floskeln die irgendwie auf so gut wie jeden Job passen. Also lieber ein paar Phrasen à la „ich bin teamfähig und flexibel“ auslassen und stattdessen die eigenen Fähigkeiten anhand von Beispielen aus der eigenen Berufserfahrung belegen.
Das Bewerbungsfoto – bloß kein Selfie, bitte!
Dass sogar bei eigentlich einfachen Dingen wie dem Foto gerne Fehler gemacht werden, mag für viele überraschend kommen. Das ist ja auch der Grund, warum Personaler täglich Bewerbungen auf dem Tisch liegen haben mit Bewerbungsfotos, die so gar nicht gern gesehen werden. Das größte Thema ist wohl der Geiz, wegen dem viele Bewerber nicht den Schritt zum professionellen Fotografen wagen. Stattdessen aber ein Foto aus dem letzten Urlaub oder ein Passfoto vom Fotoautomaten am Bahnhof einzusenden erhöht auch nicht grade die Chancen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Außerdem sollte das Foto nicht älter als zwei Jahre sein, damit sich das Aussehen des Bewerbers nicht zu sehr verändert hat. Wer vor drei Jahren noch blonde, heute aber braune Haare hat, sollte neue Fotos machen lassen, alles andere wirkt auf den späteren Arbeitgeber schnell unprofessionell. Auf Ganzkörperaufnahmen sollte verzichtet werden, besser ist da ein Porträtfoto, welches dich im Dreiviertelprofil zeigt.
Und am wichtigsten? Lächeln nicht vergessen! Ein Lächeln wirkt direkt sympathisch und offen, jemand, der schon auf seinem Bewerbungsfoto nicht lächelt, möchte aber wahrscheinlich niemand einstellen.
Das Vorstellungsgespräch – die Kür des Bewerbungsverfahrens.
Es ist endlich soweit, die Bewerbung war erfolgreich, man hat alle Hürden umlaufen und steht nun seinem potentiellen zukünftigen Arbeitgeber gegenüber – endlich. Jetzt gilt es, die Ruhe zu bewahren, denn grade hier gibt es noch viele Fettnäpfchen, in die getreten oder kopfüber gefallen werden kann. Das Wichtigste bei dem Ganzen ist wohl, sich vorher gut zu informieren, denn nichts ist schlimmer, als wenn der Gegenüber das Gefühl hat, dass sich nicht für ihn interessiert wird. Das gilt natürlich auch außerhalb der vier Wände des Vorstellungsgesprächs.
Darum sollte der Bewerber seine Hausaufgaben machen, sonst steht er bei der Frage, warum er sich genau für dieses Unternehmen entschieden hat, schnell blöd da. Außerdem, die Basics: Bloß nicht zu spät kommen, auf ordentliche Kleidung achten und eine selbstbewusste Körperhaltung. Das wirkt automatisch professionell und positiv auf den Personaler, es werden direkt zu Beginn die ersten Pluspunkte verzeichnet. Wer allerdings schon beim ersten Aufeinandertreffen zu spät kommt, weil er verschlafen hat, wird sich den Anreiseweg wahrscheinlich direkt sparen können.
Ein weiterer Fehler ist das Auswendiglernen eines Texts, der sich vielleicht gut liest und sogar der Wahrheit entspricht, aber stumpf runtergerattert einfach keine Emotionen rüberbringt. Denn darauf kommt es im Vorstellungsgespräch an – die Chemie. Wer sich einen Text zurechtlegt, läuft Gefahr, dass keine Chemie entsteht zwischen dem Personalchef und dem Bewerber. Was aber auch nicht besser ist, ist pausenloses Geschwafel über sich selbst, das einfach kein Ende nehmen will. Auf die Fragen sollte klar und präzise geantwortet werden, zu sehr auszuschweifen wirkt selbstdarstellerisch auf den Gesprächspartner.
Und eine Kleinigkeit kann schon einen großen Unterschied machen: Lächeln, bitte!