Entscheidest du dich für eine Ausbildung zum/-r Verwaltungsfachwirten/-in, gehst du ein öffentlich-rechtliches Ausbildungsverhältnis ein. Es erwartet dich ein 2-jähriger Vorbereitungsdienst als Stadtsekretär-Anwärter/in unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Widerruf. Beendet wird der Vorbereitungsdienst mit der Laufbahnprüfung.

Inhaltlich und bezüglich ihrer Aufgabenfelder bestehen kaum Differenzen zur Ausbildung zum/-r Verwaltungsfachangestellten. Die beiden Berufe unterscheiden sich lediglich darin, dass Verwaltungsfachangestellte nicht verbeamtet sind. Im Zentrum beider Berufe stehen wirtschaftliche und politische Zusammenhänge und örtliche Geschehen.

Aber was genau macht man denn jetzt als Verwaltungsfachwirt/in? Du übernimmst vorwiegend Büro- und Sachbearbeitungs-Aufgaben in Ämtern wie das Ausstellen von Pässen, Vergeben von Kfz-Kennzeichen oder das Beraten der Bürger bei Antragsstellungen und Formularen. Dafür solltest du sehr gut in Deutsch sein und dich gut ausdrücken können. Als Verwaltungsfachwirt/in stehst du Bürgern und Betrieben als Ansprechpartner bei Fragen und Problemen zur Verfügung. Offenheit, ein selbstsicheres Auftreten und Kommunikationsfähigkeit erleichtern dir den Umgang mit deinem ständig wechselnden Gegenüber. EDV-Kenntnisse und mathematische Grundkenntnisse sind wichtig, damit du mühelos Gebühren ermitteln, Bescheide erstellen, Buchungen durchführen und Gehälter berechnen kannst. Beim Führen von Personalakten, Krankheits- und Urlaubslisten sowie beim Erstellen von Personalstatistiken kannst du dein Organisationstalent unter Beweis stellen. Zuverlässigkeit, Engagement und Flexibilität sollten zu deinen Steckenpferden gehören.

Konkrete Lerninhalte während der Ausbildung sind unter anderem dienstrelevante Rechtsfächer, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Verwaltungsorganisation und Grundlagen des Personalmanagements. Während des Grund- und Abschlusslehrgang und auch während der Praxisphasen, in der du nach und nach alle Abteilungen in der Verwaltung abklapperst, wirst du auf einen verantwortungsvollen, serviceorientierten und vielfältigen Beruf vorbereitet, der dir jede Menge berufliche Möglichkeiten bringt. Sodass du ohne weiteres zwischen einzelnen Aufgabengebieten oder sogar zu anderen Behörden wechseln kannst.

Verwaltungswirte arbeiten meist in Behörden der Bundes-, Landes- oder Kommunalverwaltung der allgemeinen und inneren Verwaltung, z.B. in der Bauverwaltung oder im Verkehrswesen. Aber auch in öffentlichen Betrieben und Zweckverbänden kannst du tätig sein.

Pro und Contra

Positiv:

• gute Bezahlung schon während der Ausbildung
• praxisorientierte Ausbildung
• gute Übernahme- und Aufstiegschancen
• Einstieg in ein zukunfts- und krisensicheres Arbeitsverhältnis bei einem familienfreundlichen Arbeitgeber

Negativ:

• sehr anspruchsvolle Tätigkeit, die sehr viel Engagement erfordert

Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Bei einer Weiterbeschäftigung nach Abschluss der Ausbildung:

• Ernennung zum/-r Stadtsekretär/in unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Probe
• Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit nach erfolgreicher Probezeit
• Aufstieg in die Laufbahngruppe 2 (bisheriger gehobener allgemeiner Verwaltungsdienst) bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen